Gleichstellung: Verwaltungsrätin mit Denkanstössen gesucht

Gleichstellung: Verwaltungsrätin mit Denkanstössen gesucht

Wir Männer scheinen hilflos, wenn Frauen nach Gleichberechtigung verlangen. Wir haben keinen Mut, dieses Thema auf die Agenda des Verwaltungsrats zu setzen. Und wenn es dort erscheint, schaffen wir es nicht, Massnahmen bzw. Vorgaben zu formulieren, um das Problem zu lösen. Mit allen Action Items schaffen wir dies, nur mit der Gleichberechtigung nicht. Frauenstreiktag lässt grüssen.

Logisch wäre eigentlich, mit einer Verwaltungsrätin zu sprechen, welche die (Un-) Gleichheit in ihrer Karriere am eigenen Leib erfahren hat, es aber trotzdem geschafft hat, in ein VR-Gremium gewählt zu werden. Und idealerweise nun aus dem strategischen Führungsorgan heraus angeht, die Gleichberechtigung systematisch in die Praxis umzusetzen.

Das finale Ziel wäre, Denkanstösse als Wiedergabe des Gesprächs in der Unternehmerzeitung (oder/und anderen Medien) zu veröffentlichen.

Eine Verwaltungsrätin mit dieser Erfahrung zu finden, ist einfacher gesagt als getan:

 

Folgende Antworten erhielt ich bisher auf der Suche nach einer Gesprächspartnerin:

Vielen Dank für Ihre Anfrage zu diesem spannenden Thema. Ich habe mir das gut überlegt und mich entschieden, von einem Gespräch abzusehen.

Das gesuchte Profil gibt es nicht in unserer (Frauen-) Datenbank (alle Anforderungen ok, aber keine Wiedereinsteigerin).

Keine Zeit, andere Prioritäten.

Von Frauenstreik-Organisation keine Antwort erhalten.

Frauen in VR-Positionen würden sich nicht gerne (getrauen) dazu öffentlich äussern.

Wir finden den Ansatz problematisch. Sie suchen eine Verwaltungsrätin, die trotz schwieriger Umstände alles geschafft hat und die soll nun auch noch das Rezept für die Zukunft haben, sprich die richtungsweisenden Denkanstösse liefern. Vielleicht hat jemand, der Ausgrenzung selber erlebt hat, dann gute Ideen. Steht aber allen VR frei, neue Ansätze zu implementieren und auszuprobieren.

Das ist an sich schon eine Erkenntnis: dass jemand (aktive Verwaltungsrätin) mit wirklich grossem weiblichem Netzwerk niemanden  kennt, der jemanden kennt, auf die Ihr Profil passt.

Für unser Netzwerk muss ich leider einen abschlägigen Bescheid geben, weil unser Fokus auf dem wissenschaftlichen Diskurs und auf Frauen mit wissenschaftlichem Hintergrund liegt.
Das Thema gehört in die Geschäftsleitung, da die Strategie dort gemacht wird. Job-Sharing auf Führungsebene nicht sinnvoll, geteilte (keine?) Verantwortung. Zudem Kosten / Aufwand für Vorgesetzte, da diese zwei Personen managen müssen. Fazit: kennt niemanden.
Leider muss auch ich Sie enttäuschen: ich habe sehr viele Interviews durchgeführt und an Podiumsdiskussionen teilgenommen mit dem Thema diversity, Frauen im Management, Frauen in Verwaltungsräten und möchte mittlerweile dieses Thema anderen übergeben und mich nur noch ausnahmsweise und sehr selektiv dazu äussern.

Was läuft hier falsch? Denkanstösse gesucht.